Kann Pilates Krafttraining ersetzen? 6 häufige Fragen (beantwortet)

Kann Pilates Krafttraining ersetzen

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares “Vielleicht”, da es darauf ankommt, welches Ziel du mit dem Krafttraining anstrebst.

Generell kann man jedoch sagen, dass Pilates durchaus als Krafttraining fungieren kann.

Welche Option besser für dich geeignet ist, erfährst du in diesem Artikel.

1. Ist Pilates Krafttraining?

Einfach gesagt ist Pilates ein sanftes, aber intensives, ganzheitliches Krafttraining.

Der Fokus liegt zwar auf der Körpermitte und den Bauch- und Rückenmuskeln, sowie der Tiefenmuskulatur, doch das bedeutet nicht, dass Schultern, Arme und Beine zu kurz kommen.

Krafttraining heißt nämlich erst einmal nur, dass du Übungen machst, die deine Muskeln stärken.

Oftmals denken wir an Gewichte stemmen und “Pumpen” in der Muckibude, wenn wir das Wort hören.

Das schreckt vor allem Frauen oft ab – dabei gehört noch so viel mehr zum Krafttraining dazu und jeder kann es in seine Workout-Routine mit einbauen.

Pilates ist nur eine Art des Trainings und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Kraft und Muskeln aufzubauen.

Allein mit dem Körpergewicht kannst du unglaubliche Erfolge erzielen.

Die verschiedenen Pilates-Maschinen bieten zusätzlichen Widerstand für deine Übungen, was wichtig ist, um kontinuierlich Ergebnisse zu sehen.

Beim Pilates passiert genau das gleiche wie bei anderen Trainingsarten: Die Muskeln werden beansprucht, überladen, “reißen” und werden dadurch stärker.

Du arbeitest allerdings nicht mit schweren Gewichten, was gerade für Anfänger ein geringeres Verletzungsrisiko bedeutet.

2. Ist Pilates gut zum Muskelaufbau?

Ja, Pilates hilft beim Muskelaufbau, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt.

Durch regelmäßiges Training werden deine Muskeln stärker und du baust auch Muskeln auf.

Doch für ständigen Muskelaufbau ist es notwendig, die Muskeln immer wieder zu überladen, um ein stetiges Wachstum zu unterstützen.

Hierfür kannst du entweder:

  • mehr Gewicht bewegen (beim Training mit Körpergewicht schwierig)
  • mehr Wiederholungen durchführen (Pilates basiert auf wenigen Wiederholungen und Abwechslung)
  • oder die Intensität erhöhen (am ehesten machbar)

Der Muskelaufbau ist in der Regel nicht der Fokus des Pilates-Trainings, sondern eher ein positiver Nebeneffekt, während du daran arbeitest, einen stärkeren, strafferen Körper zu bekommen und die aufgebaute Muskelmasse zu erhalten und zu stärken.

3. Ist Pilates besser als Krafttraining mit Gewichten?

Pilates ist sicherlich nicht “besser” als andere Arten des Krafttrainings, doch es beansprucht andere Muskelgruppen, die in “normalen” Workouts oftmals zu kurz kommen.

Das hat positive Effekte auf den Körper und hilft, Beschwerden wie Rückenschmerzen zu lindern und Haltungsproblemen oder Verletzungen vorzubeugen.

Zudem hat Pilates den Vorteil, dass es dir mit deiner Beweglichkeit hilft, was das Gewichtheben im Fitnessstudio meist vernachlässigt.

Je nachdem, was dein Ziel ist, kann es sein, dass Pilates ein besseres Krafttraining für dich persönlich ist.

Als Anfänger ist es oft überwältigend, wenn man das erste Mal im Fitnessstudio vor den Gewichten und Maschinen steht.

Wenn du noch nie Krafttraining gemacht hast, ist Pilates ein guter Einstieg und du kannst später immer noch andere Sachen ausprobieren!

Auch für Schwangere ist Pilates eine sanfte Methode, Muskeln im Beckenboden aufzubauen und den Körper fit und beweglich zu halten.

Krafttraining mit Gewichten sollte in dieser Zeit sehr vorsichtig angegangen werden – gerade, wenn du noch nicht so viel Erfahrung damit hast.

4. Welches Krafttraining kann nicht durch Pilates ersetzt werden?

Wenn du vorhast, riesige Muskeln aufzubauen und ein Kreuz wie Dwayne “The Rock” Johnson zu bekommen, reicht Pilates allein für gewöhnlich nicht aus.

Auch wenn du gezielt Muskelgruppen trainieren möchtest, um in bestimmten Kraftsportarten wie dem Gewichtheben besser zu werden, ist Pilates nicht die Lösung.

Für größere, sichtbare Muskeln, musst du schwere Gewichte heben und dich kontinuierlich steigern – sei es mit Gewicht oder Wiederholungen.

Um stärker zu werden, trainierst du an der Obergrenze deiner Kraft, mit wenigen Wiederholungen und langen Pausen.

Außerdem kannst du neben dem Muskelaufbau auch auf Kraftausdauer trainieren – hierbei machst du Übungen mit vielen Wiederholungen.

Diese Prinzipien kommen im Pilates so nicht vor und sind auch nicht gewollt.

Für diese Arten des Krafttrainings ist Pilates also nicht geeignet.

Pilates basiert auf fließenden Bewegungen und Übergängen, wenigen Wiederholungen und einer sanften Belastung des Körpers.

Was jedoch nicht heißt, dass die Übungen einfach sind – Muskelkater bekommst du am Anfang definitiv trotzdem.

5. Wann kann Pilates Krafttraining ersetzen?

Es kommt auf deine persönliches Fitnessziele an, ob Pilates zusätzliches Krafttraining ersetzen kann.

Wenn dein Ziel ist, Kalorien zu verbrennen und schlanke Muskelmasse aufzubauen, dann ist Pilates absolut richtig für dich und du musst nicht unbedingt zusätzlich ins Fitnessstudio gehen.

Mit Pilates allein kannst du deinen Körper straffen, einen flacheren Bauch erhalten und kräftiger werden.

Auch für gesundheitliche Aspekte ist es meist besser geeignet als Krafttraining, das ebenfalls bei Rückenbeschwerden und ähnlichem helfen kann.

Da Pilates aber gerade die tiefer liegenden Muskeln nahe der Gelenke und Wirbelsäule trainiert, ist es besonders gut, um bei Rücken- und Gelenkproblemen zu helfen.

6. Lässt sich Pilates mit Krafttraining kombinieren?

Absolut. Die beiden Sportarten ergänzen sich wunderbar und ergeben ein abwechslungsreiches Training.

Pilates sorgt für eine starke Körpermitte, die auch beim Training mit Gewichten der Ursprung deiner Kraft ist.

Die Muskeln, die du beim Workout mit Gewichten oder Maschinen aufbaust, helfen dir wiederum bei den Pilates-Übungen.

Wie bereits erwähnt, fehlt beim Krafttraining oft der Fokus auf Flexibilität und Mobilität, was du mit Pilates ausgleichen kannst.

Zudem hilft Krafttraining dabei, deine Knochen stärker zu machen und ist ein prima Workout, um Kalorien zu verbrennen.

So bleibst du rundum fit, gesund und beweglich.

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