Erst seit relativ kurzer Zeit sind Faszien in den Mittelpunkt der Forschung und Öffentlichkeit gerückt – und das zu Recht, denn sie haben einen enormen Einfluss auf unsere körperliche Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden.
In diesem Beitrag erfährst du, was es mit Faszien auf sich hat und wie du sie gesund und geschmeidig hältst.
- Was sind Faszien?
- Faszien – Definition und Aufbau
- Flexibles Fasziennetzwerk – Zusammensetzung und Struktur bestimmen Eigenschaften
- Oberflächliche Faszien – flexibles Netz mit Speicherfunktion
- Oberflächliche Faszien – Teil des Immunsystems und Kommunikationnetzwerk
- Tiefe Faszien – elastische und gleichzeitig zugfeste Hüllen
- Tiefe Faszien – erstaunlich anpassungsfähiges Gewebe
- Tiefe Faszien – größtes Sinnesorgan des Menschen
- Viszerale Faszien – schützen Organe und halten sie an ihrem Platz
- Warum Faszien verkleben
- Einfluss der Ernährung auf Fasziengesundheit
- Symptome verklebter Faszien
- Verklebte Faszien wieder lösen
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Was sind Faszien?
Um die große Bedeutung der Faszien für uns zu verstehen, sehen wir uns erst einmal an, was Faszien überhaupt sind und welche Arten es gibt.
Faszien – Definition und Aufbau
Faszien gehören zum Bindegewebe, genauer gesagt sind sie der faserige, kollagene Bestandteil des Bindegewebes.
Der Begriff ist dem lateinischen Wort „Fascia“ entlehnt, was so viel wie „Band“ oder „Bandage“ bedeutet.
Faszien haben keinen Anfang und kein Ende und bilden das sogenannte kollagene Netzwerk, welches unseren gesamten Körper durchzieht und ihm nicht zuletzt seine Struktur und Form gibt.
Sie sind ein nur 0,5 bis 3 mm dickes, durchsichtig bis weißliches Gewebe, das im Wesentlichen aus Wasser, Eiweißen (vor allem Kollagenfasern & Elastin) sowie Fibroblasten besteht.
Fibroblasten sind Bindegewebszellen, die hauptsächlich für die Synthese (Herstellung) von Kollagen verantwortlich sind.
Kollagene sind vereinfacht gesagt extrem zugfeste Eiweißketten – sogenannte faserbildende Proteine. Sie sind kaum dehnbar und geben den Faszien ihre Festigkeit.
Elastin ist Kollagen zwar sehr ähnlich, allerdings mit dem Unterschied, dass es sehr elastisch und dehnbar ist.
Flexibles Fasziennetzwerk – Zusammensetzung und Struktur bestimmen Eigenschaften
Wie man sieht, gilt also auch bei den Faszien: Die Mischung macht’s!
Mit unterschiedlichen Gewichtungen in der Zusammensetzung aus Kollagen- und Elastinketten erreichen die Faszien verschiedene Grade an Festigkeit versus Elastizität.
Auch die Anordnung der Ketten unter- und zueinander – ob sie also gekreuzt oder parallel verlaufen – führt zu unterschiedlichen Gewebeeigenschaften.
Je nachdem, an welcher Stelle das Fasziengewebe im Körper vorkommt, hat es eine andere Zusammensetzung und Struktur.
Das wiederum gibt ihm unterschiedliche Eigenschaften, wodurch es vielfältige Aufgaben und Funktionen im menschlichen Körper wahrnehmen kann.
Experten gruppieren dementsprechend die Faszien in 3 Kategorien oder Arten, die wir uns im Folgenden etwas näher ansehen.
Oberflächliche Faszien – flexibles Netz mit Speicherfunktion
So bestehen beispielsweise die sogenannten oberflächlichen Faszien hauptsächlich aus locker angeordnetem Bindegewebe und befinden sich vorrangig in den oberen Hautschichten, umschließen aber auch Organe und füllen „freien Raum“.
Das ist im Übrigen die Art von Fasziengewebe, an die viele Leute denken, wenn Sie Cellulite hören.
Allerdings sind diese oberflächlichen Faszien keineswegs nur ein Lückenfüller oder für Orangenhaut verantwortlich – ganz im Gegenteil.
Sie übernehmen eine wichtige Puffer- und Dämpfungsfunktion, sind Wasser- und Fettspeicher und bilden quasi den Raum, durch den Blutgefäße, Lymphe und Nerven verlaufen.
Oberflächliche Faszien – Teil des Immunsystems und Kommunikationnetzwerk
Diese Faszien spielen sie bei der Abwehrreaktion gegen Krankheitserreger eine wichtige Rolle und bilden damit einen Teil des Immunsystems. Denn sie bilden auf der einen Seite ein mechanisches Hindernis für Fremdkörper, in den Körper einzudringen.
Darüber hinaus beinhalten und transportiert vor allem das oberflächliche Fasziengewebe Fresszellen des Abwehrsystems – sogenannte Makrophagen – die Krankheitserreger wie Bakterien & Viren aktiv bekämpfen.
Es wird sogar vermutet, dass dieses Netzwerk abseits vom Nervensystem als Kommunikationsnetzwerk fungieren könnte, weil es komplett miteinander verbunden ist.
Dieses oberflächliche Bindegewebe ist besonders viskoelastisch, was es von allen drei Faszienarten am meisten dehnbar macht. Diese Dehnfähigkeit ist z.B. bei Schwangerschaften oder in Folge genereller Gewichtszunahme notwendig (und sichtbar).
Tiefe Faszien – elastische und gleichzeitig zugfeste Hüllen
Die sogenannten tiefen Faszien umhüllen und durchdringen alle Muskeln, Knochen, Organe, Blutgefäße und Nerven.
Besonders der Teil der tiefen Faszien, welcher die Muskeln durchdringt und umschließt, wird gelegentlich auch als „eigentliche“ Faszien bezeichnet.
Deren Anteil an Kollagenfasern ist besonders hoch, was ihnen eine sehr hohe Zugfestigkeit verleiht.
Das Spektrum der tiefen Faszien geht aber noch weit über diese Muskelfaszien hinaus.
Tiefe Faszien – erstaunlich anpassungsfähiges Gewebe
Denn je nach lokaler Anforderung im Körper verdichtet sich dieses tiefe Fasziennetzwerk auch zu Bändern, Sehnen, Gelenk- und Organkapseln.
Das geschieht einerseits durch eine physikalische Verdichtung des Gewebes sowie andererseits durch eine veränderte chemische Zusammensetzung.
Deswegen sind z.B. Gelenkkapseln widerstandsfähiger aber weniger elastisch und verformbar als Muskelfaszien.
Des Weiteren wurde entdeckt, dass tiefe Faszien sich ganz ähnlich wie z.B. Muskelgewebe als Reaktion auf einen äußeren Reiz (mechanisch oder chemisch) aktiv zusammenziehen und entspannen können.
Damit nicht genug, auch der schrittweise Umbau ihrer internen Struktur kann als Reaktion erfolgen.
Dadurch sind die tiefen Faszien deutlich anpassungsfähiger, als ursprünglich gedacht.
Genau diese Eigenschaft macht man sich bei manuellen Therapien zu Nutze, die auf eine Veränderung der Faszienstruktur durch mechanische Einwirkung abzielen.
Tiefe Faszien – größtes Sinnesorgan des Menschen
Im Gegensatz zu den oberflächlichen Faszien sind die tiefen Faszien weniger dehnbar und auch weniger stark durchblutet.
Dafür hat die Wissenschaft erst vor relativ kurzer Zeit andere erstaunliche Eigenschaften entdeckt.
So sind diese tiefen Bindegewebsfasern extrem dicht von sensorischen Rezeptoren durchzogen (ca. 100 Mio.), die unter anderem Folgendes wahrnehmen:
- Schmerz
- Bewegungsänderungen
- mechanische Einwirkungen (z.B. Druck)
- Temperaturveränderungen
- Änderungen des chemischen Milieus
Damit sind nicht Augen, Ohren oder Haut, sondern das Fasziennetzwerk – insbesondere die tiefen Faszien – das größte Sinnesorgan des Menschen.
Die tiefen Faszien sind also ganz entscheidend für unsere Körperwahrnehmung verantwortlich.
Viszerale Faszien – schützen Organe und halten sie an ihrem Platz
Das viszerale Fasziengewebe sorgt dafür, dass unsere Organe an ihrem vorgesehen Platz bleiben und nicht etwa bei jeder Bewegung durch unseren Körper wandern.
Dies gelingt, indem die Organe von dem Fasziengewebe regelrecht eingewickelt und so geschützt und fixiert werden, ähnlich wie eine Raupe in ihrem Kokon.
Je nachdem, um welches Organ es sich handelt, hat das Fasziengewebe einen anderen Namen.
Die viszeralen Faszien, die das Gehirn umhüllen, nennt man Hirnhaut (oder Meningen). Weitere Beispiele sind der Herzbeutel, das Bauchfell oder das Brustfell der Lunge.
Aufgrund ihrer Stütz- und Schutzfunktion sind auch die viszeralen Faszien weniger dehnbar als die oberflächlichen.
Dadurch halten sie die Organe fest genug an ihrem vorgesehenen Ort, aber geben ihnen gleichzeitig genug Flexibilität, um die Bewegungsfreiheit nicht zu starr einzuschränken.
Deshalb ist es uns z.B. möglich, tief einzuatmen – weil sich die Lungen und anderen Organe ausreichend verschieben können, aber dennoch beim Ausatmen wieder an Ihren ursprünglichen Platz zurückkehren.
Warum Faszien verkleben
Die Ursache für die Verklebung der Faszien ist in der Lymphflüssigkeit zu finden.
Denn neben Nerven und Blutgefäßen laufen durch unser Fasziengewebe auch unsere Lymphgefäße, die Nährstoffe zu und Stoffwechselprodukte von unseren Zellen weg transportieren.
Da der Lymphfluss jedoch ausschließlich durch Muskelaktivität in Gang gehalten wird, führt Bewegungsmangel nun zu einer schlechteren Nährstoffversorgung sowie eingeschränktem Abtransport von Schadstoffen.
Doch damit nicht genug, es kommt noch ein weiteres Problem hinzu:
Normalerweise liegt in der Lymphflüssigkeit der Blutgerinnungshelfer Fibrinogen in gelöster Form vor. Bei eingeschränktem Lymphfluss reichert sich dieses Fibrinogen jedoch an und wird mit der Zeit zu Fibrin umgewandelt.
Fibrin ist der körpereigene „Klebstoff“, der normalerweise Wunden verschließt. Doch statt einer Wunde verklebt es nun das umliegende Fasziengewebe.
Bewegungsmangel häufigste Ursache für verklebte Faszien
Zu wenig Bewegung ist also erwiesenermaßen eine der Hauptursachen für verklebte Faszien.
Warum ist das die häufigste Ursache bei den meisten Menschen?
Weil viele den Großteil des Tages sitzend verbringen und sich somit fast zwangsläufig Verspannungen und Faszienverhärtungen in Nacken, Schulter, Rücken und Lendenbereich einhandeln.
Und selbst die Personen, die eine stehende Tätigkeit ausüben, nehmen oft eine ungesunde Schonhaltung ein und belasten ihre Muskeln und Faszien monoton und einseitig.
Dynamische, abwechslungsreiche und vor allem ausreichend Bewegung ist bei den allermeisten Menschen jedenfalls nicht Bestandteil ihres Tages.
Kurz zusammengefasst führt Bewegungsmangel also zu:
- eingeschränktem Lymphfluss, der wiederum führt zu
- schlechterer Nährstoffversorgung der Muskulatur
- verringertem Abtransport von Stoffwechselprodukten
- Anreicherung von „Wundklebstoff“ Fibrin, damit zu
- Verklebung des Fasziengewebes
Verletzte Faszien – Muskelkater & Co.
Doch nicht nur Bewegungsmangel, sondern auch eine Überbelastung können den Faszien schaden und zu Beschwerden führen.
Streng genommen handelt es sich auch dabei um Stress – allerdings um externen, mechanischen Stress für das Fasziengewebe.
Die harmloseste Form der Überbelastung und deren Symptome ist wahrscheinlich jedem bekannt – der Muskelkater.
Denn tatsächlich weiß man heute, dass es die Faszien und deren unzählige Nervenenden sind, welche das bekannte Schmerzgefühl verursachen.
Warum genau Muskelkater weh tut, ist allerdings nicht genau klar. Vermutlich tragen Faszien- und Muskelfasern kleinste Risse davon. Eventuell lösen diese Mikro-Verletzungen sogar kleine Entzündungsprozesse aus.
Auch andere dauerhafte oder ruckartige Überbelastungen und Überdehnungen wie z.B.:
- Zerrungen
- Muskelfaserrisse
- Muskelrisse
- Tennisarm
- Fersensporn
- Sehnenentzündungen
sind auch gleichzeitig immer eine Verletzung oder Überbelastung des Fasziengewebes.
Ebenso tiefe Schnittverletzungen, Knochenbrüche oder Operationen schädigen auch immer die Faszien.
Stress als weitere Ursache für Faszienverklebung
Neben zu wenig Bewegung tut auch Stress den Faszien alles andere als gut.
Stresshormone bewirken, dass sich das Fasziengewebe anspannt und zusammenzieht. Das haben Faszienforscher direkt beobachten können.
Wie auch auf den restlichen Körper hat kurzzeitiger Stress keine dauerhaften Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, solange er von Entspannung und Ausgleich gefolgt wird.
Da sich aber heutzutage viele Menschen einer Art Dauerstress ausgesetzt fühlen, verharren eben auch die Faszien in einem Zustand permanenter Kontraktion – und verhärten schließlich.
Alterung setzt den Faszien zu
Mit zunehmendem Alter verlieren auch die Faszien ihre Flexibilität und Elastizität.
Das liegt vor allem daran, dass sich das Verhältnis von Wasser und Fasern innerhalb des Fasziengewebes verschiebt – ältere Menschen haben einen geringeren Anteil von Wasser im Gewebe.
Den Alterungsprozess kann man zwar noch nicht aufhalten, aber auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Wer darüber hinaus die übrigen Ursachen für verklebte Faszien vermeidet und regelmäßig seine Faszien trainiert, kann bis ins hohe Alter beweglich und schmerzfrei bleiben.
Einfluss der Ernährung auf Fasziengesundheit
Ob und in wie fern ein direkter Einfluss einer bestimmten Ernährungsweise auf die Faszien besteht, wird noch erforscht.
Wie bei vielen offenen Fragen zum Thema Ernährung gibt es einfach zu viele Variablen, um eine allgemeingültige Ernährungsweise für alle Menschen zu empfehlen.
Klar ist, dass eine ausgewogene, gesunde Lebensweise – zu der auch die Ernährung zählt – der Gesundheit im Allgemeinen sowie der Fasziengesundheit im Speziellen – äußerst förderlich sind.
Was genau jetzt aber unter „gesunde Ernährung“ fällt, darüber besteht allerdings keine Einigkeit unter Experten.
Es besteht die Theorie, dass eine basische Ernährung förderlich sei. Dies wird damit begründet, dass das Fasziengewebe aufgrund seiner Funktion als Wasserspeicher bei einer Übersäuerung des Körpers besonders stark in Kontakt mit den Säuren steht.
Auf der anderen Seite sagen kritische Stimmen, dass es keinerlei Beweise dafür gebe, dass sich der PH-Wert des Körpers wesentlich durch die Ernährung beeinflussen ließe.
Die natürliche Pufferfunktion verhindere eine dauerhafte Veränderung sowohl ins basische als auch ins saure Milieu.
Ob man nun der basischen oder einer anderen Ernährungsform folgen möchte, unstrittig sind weitestgehend folgende Empfehlungen:
- frisches Obst & Gemüse aus biologischem Anbau
- ausreichend Bewegung
- genügend Flüssigkeitszufuhr, möglichst Wasser
- kein Alkohol & Tabak
Mit diesen Empfehlungen als Basis kann jeder starten und darauf aufbauend experimentieren, was ihm sonst noch gut tut.
Symptome verklebter Faszien
Wie wir eben bereits erfahren haben, besitzen die tiefen Faszien unzählige sensorische Rezeptoren und sind deshalb unser größtes Sinnesorgan.
Deshalb verwundert es auch wenig, dass Verklebungen der Muskelfaszien so schmerzhaft sein können.
Wie und warum genau verklebte Faszien zu Schmerzen führen, ist noch nicht abschließend geklärt und wird noch untersucht.
Wie wir weiter oben bereits erfahren haben, können sich insbesondere die tiefen Faszien zusammenziehen.
Denkbar ist nun, dass Nerven in den verklebten Faszien eingeklemmt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass die verfilzten Faszien Signale zur Kontraktion an die Muskulatur senden, was zu einer zunehmenden Verspannung führt.
Eventuell führen die Verklebungen auch zu kleinsten Verletzungen der Faszien, die sich wiederum entzünden.
Auch möglich ist, dass sie sich zusätzlich mit dem umgebenen Muskelgewebe verkleben, wodurch die beiden Schichten nicht mehr aneinander vorbei gleiten können.
Einige Forscher halten es auch für wahrscheinlich, dass alle diese genannten Vorgänge gleichzeitig passieren.
Rückenschmerzen – häufig stecken verklebte Faszien dahinter
Auch wenn die genauen Zusammenhänge noch erforscht werden – dass die Faszien eine entscheidende Rolle spielen, gilt mittlerweile als gesichert.
Zu dieser Erkenntnis hat u.a. der bekannte Faszienforscher Dr. Robert Schleip, Humanbiologe und Leiter des Fascia Research Project an der Universität Ulm, durch folgende Beobachtung entscheidend beigetragen:
Bei Menschen mit Bandscheibenvorfall sind nur in 20% der Fälle tatsächlich die Bandscheiben für die Rückenschmerzen verantwortlich – und kehren deshalb oftmals auch nach einer OP zurück.
In den restlichen 80% (!) hingegen sind nicht selten verklebte Faszien die Ursache.
Generell hat Schleip beobachtet, dass Menschen mit Rückenschmerzen deutlich verändertes – sprich verhärtetes und verfilztes – Fasziengewebe haben im Vergleich zu gesunden Faszien bei Menschen ohne Beschwerden.
Unspezifische Schmerzen
Verklebte, verdrehte und verhärtete Faszien könnten oft auch die Ursache für unklare Schmerzen sein.
Denn sie lassen sich mit bisherigen herkömmlichen Untersuchungsmethoden (z.B. Röntgen oder Ultraschall) nicht erkennen.
Die Faszienforscher haben aber bereits erste neue Instrumente entwickelt, mit denen sich auch Faszien sichtbar machen lassen.
Eingeschränkte Beweglichkeit
Neben den Schmerzen ist eine weitere Folge der Verklebungen, dass die Faszien Ihre Elastizität verlieren, was zu deutlich geringerer Beweglichkeit und Flexibilität in den betroffenen Bereichen führt.
Dies wiederum äußert sich oft dadurch, dass sich bestimmte Bewegungen nur eingeschränkt oder unter Schmerzen ausführen lassen.
Das ehemals dehnbare Fasziengewebe ist verhärtet und verkürzt, wodurch streckende und beugende Bewegungen schwerfallen.
Verklebte Faszien können Organe beeinträchtigen
Wie wir bereits wissen, umhüllen und schützen die viszeralen Faszien alle unsere Organe.
Wenn diese allerdings verkleben und sich dadurch zusammenziehen, können sie die Funktion des betroffenen Organes beeinträchtigen.
Beispielsweise kann durch die Kontraktion die Nährstoffversorgung sowie der Abtransport von Stoffwechselprodukten eingeschränkt werden.
Bei Organbeschwerden – egal ob Niere, Leber oder andere – kommen seit relativ kurzer Zeit also auch immer verklebte Faszien als Ursache in Betracht.
Schmerzen können in andere Bereiche ausstrahlen
Die Faszien durchziehen wie beschrieben unseren kompletten Körper als ein zusammenhängendes Netzwerk.
Das kann überraschende Konsequenzen haben.
Denn wenn sich an einer Stelle das Fasziengewebe zusammenzieht und damit verkürzt, dann zieht es gewissermaßen den Rest des Netzwerkes zu sich.
Das ist so ähnlich, als wenn man an einer Seite eines Spinnennetzes zieht, dann bewegt sich auch das komplette Netz.
Durch diese veränderte Spannung im Fasziengewebe kann es durchaus sein, dass die verklebten und verkürzten Faszien an einer Stelle sich als Beschwerden an anderer Stelle äußern.
Somit können hinter Schmerzen, die keine erkennbare Ursache zu haben scheinen, immer auch die Faszien stecken – womöglich sogar an anderer Stelle.
Verklebte Faszien wieder lösen
Wenn die Ursache der Beschwerden also in den meisten Fällen verklebte Faszien sind, wie lässt sich das Problem lösen?
Verklebungen in den Faszien lassen sich nachgewiesenermaßen durch spezielle Massagen lösen, z.B. das „Rolfing„.
Hinter diesem geschützten Begriff steckt letztendlich nichts anderes als die manuelle Massage der tiefen Faszien.
Dabei macht man sich die Eigenschaft und Fähigkeit der tiefen Faszien zu Nutze, auf mechanische Stimulation mit Entspannung sowie Umorganisation ihrer Struktur zu reagieren – sprich von verfilzt und verhärtet hin zu geschmeidiger, geordneter Struktur.
Die durch die verklebten Faszien verursachten Schmerzen lassen sich so zuverlässig regelrecht weg massieren – und das für die meisten Anwender bereits nach überraschend kurzer Zeit.
So wird die Flexibilität des Fasziengewebes und die damit einhergehende Beweglichkeit der Muskulatur wieder hergestellt.
Außerdem werden eingeklemmte Blut- und Lymphgefässe wieder freigegeben, wodurch die Nährstoffversorgung der Muskulatur verbessert wird.
Das wissen auch Sportler zu schätzen, da dies zu schnellerer Regeneration nach Wettkampf und Training führt.
Faszien selbst massieren
Bis vor wenigen Jahren war der Gang zum Physiotherapeuten oder einem ähnlichen Spezialisten im Grunde die einzige Möglichkeit, Verspannungen und Muskelschmerzen los zu werden.
Und bei akuten Fällen, Erkrankungen des Bewegungsapparates oder nach Unfällen sollte der Besuch bei Arzt und Physiotherapeut auch weiterhin die erste Wahl sein.
Für alle anderen Fälle bietet sich die Selbstmassage an, die mit einer Reihe von Vorteilen gegenüber dem Termin beim Therapeuten überzeugen kann.
Wenn du einen großen Anteil deines Tages sitzend, mit wenig Bewegung oder sonstigen Fehlhaltungen und -belastungen verbringst, wirst du die schmerzhaften Symptome verklebter Faszien und Muskelverspannungen zur Genüge kennen.
Mit den richtigen Faszienprodukten kannst du ganz einfach Zuhause oder unterwegs deine Faszien und Muskeln geschmeidig und schmerzfrei halten.
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